Die Renaissance des Carl von Clausewitz – Strategie für Entscheidungsträger im 21. Jahrhundert

In einer Zeit globaler Unsicherheiten, wachsender geopolitischer Spannungen und sich ständig verändernder Bedrohungslagen erscheint die Theorie von Carl von Clausewitz aktueller denn je.

In seinem neuesten Werk, „Die Renaissance des Carl von Clausewitz – Strategie für Entscheidungsträger im 21. Jahrhundert“, überträgt Prof. Dr. Lennart Souchon die grundlegenden Konzepte des berühmten Militärstrategen in die moderne Ära und stellt wertvolle Werkzeuge für Führungspersönlichkeiten bereit – sowohl in der Politik als auch in Wirtschaft und Militär.

Das 384 Seiten starke Buch bietet nicht nur eine tiefgreifende Analyse von Clausewitz‘ Konzepten, sondern zeigt auch, wie diese Prinzipien angewendet werden können, um die strategischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu meistern. Besonders hervorzuheben ist die interdisziplinäre Perspektive, die Souchon einnimmt. Er verbindet die strategischen Theorien von Clausewitz mit aktuellen politischen, wirtschaftlichen und militärischen Fragestellungen, wodurch eine praxisnahe und zeitgemäße Handlungsanweisung für Entscheidungsträger entsteht.

Die Kernprinzipien der Clausewitz-Theorie

Carl von Clausewitz, ein preußischer General und Militärtheoretiker des 19. Jahrhunderts, prägte das strategische Denken bis heute. Seine bekannteste Arbeit, „Vom Kriege“, stellt den Krieg als eine Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln dar und beschreibt Krieg nicht nur als militärische Auseinandersetzung, sondern als ein komplexes Zusammenspiel von politischen, gesellschaftlichen und psychologischen Faktoren. Diese „Wunderliche Dreifaltigkeit“ – bestehend aus Politik, Krieg und Volk – ist eines der zentralen Elemente von Clausewitz‘ Theorie und wird von Souchon in die heutige Zeit übertragen.

Souchon erklärt, wie Clausewitz’ Ansatz, den Krieg als ein dynamisches, chaotisches System mit Friktionen, Wahrscheinlichkeiten und Unvorhersehbarkeiten zu begreifen, besonders in der heutigen Welt des asymmetrischen Krieges, hybrider Bedrohungen und unvorhersehbarer globaler Konflikte von großer Relevanz bleibt. Dabei werden nicht nur militärische Operationen, sondern auch politische und wirtschaftliche Entscheidungen in ihre Wechselwirkungen einbezogen.

Strategie für die Zukunft

Ein zentrales Anliegen des Buches ist es, das sogenannte „Strategiedefizit“ im Denken heutiger Führungskräfte zu überwinden. In einer Welt, in der Entscheidungsprozesse immer schneller und oft unter großer Unsicherheit getroffen werden müssen, bietet Clausewitz’ Theorie eine Methode, um komplexe Situationen zu analysieren und langfristig tragfähige Entscheidungen zu treffen. Dies gilt nicht nur für militärische Konflikte wie den Krieg Russlands in der Ukraine oder die Terroranschläge der Hamas, sondern auch für strategische Fragestellungen in der Wirtschaft, internationalen Beziehungen und der kollektiven Sicherheit.

Souchon zeigt auf, wie Clausewitz‘ Prinzipien helfen können, die komplexen Risiken und Unsicherheiten des 21. Jahrhunderts zu navigieren, etwa durch die strategische Gewichtung von Politik und Krieg oder durch die Anwendung von Kriegsführung als ein Mittel, politische Ziele zu erreichen. Dies wird an verschiedenen historischen und aktuellen Beispielen, wie dem Afghanistankrieg oder dem Irakkrieg, nachvollziehbar gemacht.

Für Führungskräfte und politisch Interessierte

„Die Renaissance des Carl von Clausewitz“ richtet sich nicht nur an Militärs und politische Entscheidungsträger, sondern an alle, die sich mit der Frage auseinandersetzen, wie man strategisch und langfristig in einer zunehmend unsicheren Welt handelt. Die Theorien und Methodiken von Clausewitz bieten einen klaren Rahmen, um die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft besser zu verstehen und zu meistern.

Das Buch ist unter der Marke Mittler erschienen und ab sofort für 34,00 € im Format 17 x 25 cm erhältlich. Es kann über den Buchhandel sowie den Onlineshop des Verlags (www.koehler-mittler-shop.de) bestellt werden. Ein unverzichtbares Werk für alle, die die Prinzipien von Carl von Clausewitz als strategische Leitlinien für die komplexen Aufgaben des 21. Jahrhunderts anwenden möchten.

Wir bieten Ihnen zwei Rezensionen zu diesem Buch:

Dr. Klaus Olshausen konzentriert darauf, wie mit Nutzung der Einsichten und Methodik von Clausewitz die Möglichkeit gegeben ist, heutiges und künftiges Führungspersonal zu befähigen in der heutigen Krisen- und Kriegswirklichkeit strategisches Denken, Planen und Handeln anzuwenden.

Matthias Kuster geht durch die Elemente des Buches und macht auch Aussagen zur Clausewitz Beurteilung in Geschichte und Gegenwart.

Buchbesprechung von Dr. Klaus Olshausen

Dieses Buch von Lennart Souchon folgt seinen Werken von 2012: „Carl von Clausewitz, Strategie im 21. Jahrhundert, Mittler Verlag 2012“, und „Strategy in the 21. Century. The continuing relevance of Carl von Clausewitz, Springer Nature, Switzerland, 2020”. Das zweite Werk in englischer Sprache ist mit Blick auf angloamerikanische Leser überarbeitet und angepasst worden. Das gilt für Teile der Systematik sowie deren eigene Einordnung von Krieg und Strategie im Zusammenspiel von Politik und Militär.

Für das jetzt vorliegende, in Teilen stark überarbeitete und ergänzte Werk bilden Russlands brutaler Angriffskrieg gegen die Ukraine und dessen Kampf gegen den „kollektiven Westen“ einen aufwühlenden Hintergrund. Dieser wird noch verschärft durch den Hamas Angriff auf Israel im Oktober 2023 und die ersten militärischen Maßnahmen der israelischen Selbstverteidigung gegen Hamas in Gaza und die Hizbullah im Libanon und Syrien.

Die Gliederung folgt seinem ersten Buch. Aber an vielen Stellen werden aktuelle Entwicklungen in die Überlegungen einbezogen.

Dem Autor geht es darum in der dynamischen und komplexen Krisen-, Konflikt- und wieder brutalen Kriegswirklichkeit mit Einsichten und Methodik im Werk und Leben von Carl von Clausewitz Wege zu eröffnen, wie strategisches Denken und Handeln gelehrt und gelernt werden können. Und so werden Clausewitz‘ Erkenntnisse und seine Aussagen über das Wesen von Kriegen (Krisen, Konflikten) nicht zuvörderst in ihrem historischen Werden geschildert, sondern als Leitstrahlen und Orientierung für Analyse, Beurteilung, Entschluss und verantwortliches Handeln in der heutigen Wirklichkeit erarbeitet. Seine häufige Rückkopplung von Theorie und Methodik an das reale Geschehen in Geschichte und Gegenwart geben dem Leser die Möglichkeit, Erfahrung, Wissen und Können so zu verknüpfen, dass „eine wichtige Voraussetzung für strategisches Denken und Handeln“ geschaffen wird.

Ein neues Element seiner englischen Ausgabe, jedem Kapitel eine kurze Zusammenfassung voranzustellen, wird übernommen und erleichtert dem Leser, den roten Faden über allen Details der folgenden Darstellung immer vor Augen zu haben.

Eine wichtige inhaltliche Erweiterung der Wirksamkeit von Clausewitz‘ Einsichten erörtert er mit Max Webers Aufgreifen und Deuten der Elemente der „wunderlichen Dreifaltigkeit“ für die Sozialwissenschaften in wesentlichen wirtschaftlichen und sozialen Krisen und Konflikten. Dieser Ansatz verlangt und verdient weitergehende Untersuchungen von Zusammenhang und Unterschieden.

Clausewitz erläutert die Schritte zweckmäßiger Kritik historischen Geschehens. Diese sind auch für die Vorbereitung wirkungsvollen, zielgerichteten Handelns in neuen Herausforderungen geeignet: Von Tatsachen über Ursachen und Wirkungen zu einem zweckgerichteten Handeln, das mit Erfolg versprechenden Mitteln ausgestattet ist. Auf dieser Grundlage gibt der Autor viele einleuchtende Hinweise, das Handeln in gegenwärtigen und künftigen Krisen erfolgversprechend zu planen.

An dieser Stelle und bei vielen weiteren Punkten im Gang durch Clausewitz‘ Einsichten in das Wesen des Krieges und der Grundelemente seiner Planung und Durchführung legt der Autor Wert darauf, die Bedeutung der Führungspersönlichkeiten, deren Anforderungen Clausewitz in einem eigenen Kapitel herausarbeitet, für das Gelingen im Planen und Ausführen militärischen Handelns unter dem Primat der Politik in Abschreckung und Kriegführung in den Vordergrund zu rücken. Und so ist es nicht überraschend, dass seine Darstellung von Theorie und Grundsätzen aus Clausewitz‘ Werk immer wieder darauf gerichtet ist, wie entscheidend es ist und bleibt, den jungen Führungsnachwuchs in strategischem Denken und Handeln kontinuierlich voranzubringen, so dass Wissen zum Können wird. Alle einzelnen Elemente seines Buches stehen unter dem Schirm dieser Zielsetzung.

So kann folgendes Resümee gelten: Clausewitz‘ Einsichten zur komplexen Dynamik von Kriegen und Konflikten werden gegenwartsbezogen erläutert. Sie bilden eine überzeugende Anleitung und Aufforderung, Kriege, Gefahren und Risiken mit zielsetzender Analyse auf Entscheiden und Handeln auszurichten. Dabei werden die sich ändernde Natur moderner Kriege und die Anforderungen an Planung und Führung durch Persönlichkeiten in handlungsfähigen Strukturen mit den Lineamenten des Krieges und der Methodik des Carl von Clausewitz überzeugend dargestellt. – Eine fordernde Lektüre mit hohem Erkenntnispotenzial.

Diese Buchbesprechung hat verfasst: Dr. Klaus Olshausen, Generalleutnant a.D., Mitglied und ehemaliger Präsident der Clausewitz-Gesellschaft. Er vertritt seine persönliche Auffassung.

Buchbesprechung von Matthias Kuster:

Krieg ist trotz allen internationalen Sicherheitsarchitekturen, Völkerrechtsverträgen, Friedensbewegungen, Antikriegsfilmen und Friedensnobelpreisen von der Erde nicht verschwunden. Krieg gehört leider zur Konstante der Geschichte, weil er tief in der Natur des Menschen verwurzelt ist. Krieg ist wohl die komplexeste und anspruchsvollste menschliche Tätigkeit überhaupt. Ab 1991 wurde der Krieg im politischen Europa als Auslaufmodell der Geschichte taxiert. Dies zeigte sich auch in der Terminologie, welche viele sicherheitspolitische Berichte verwendeten. Durchwegs war von Krisen und Konflikten, nicht aber vom Krieg die Rede. Diese zugegebenermassen durchaus schöne Illusion platze mit der Angriff Russland auf die Ukraine in brutaler Weise. Der Krieg, von Carl von Clausewitz umschrieben als “Akt der Gewalt, um den Gegner zur Erfüllung unseres Willens zu zwingen”, rückte dieses überwunden geglaubte Phänomen wieder ins Zentrum des politischen Lebens und zwingt uns alle, sich damit vertieft auseinander zu setzen.

Prof. Dr. Souchon nahm den Angriff Russlands auf die Ukraine am 24. Februar 2024 und den furchtbaren Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 zum Anlass, sein bereits 2012 herausgegebenen Buch mit dem Titel Carl von Clausewitz – Strategie im 21. Jahrhundert als überarbeitete und aktualisierte Zweitauflage zu publizieren. Zu Recht betitelt Prof. Souchon sein Werk als Renaissance des Carl von Clausewitz. Dieser analysierte und beschrieb das Phänomen Krieg in seinem epochalen Werk Vom Kriege in einzigartiger Breite und Tiefe, wie vor- und auch bis heute nach ihm keine und keiner mehr.

Ein Feldherr oder Befehlshaber wird im 21. Jahrhundert Krieg nur dann erfolgreich führen, wenn er die grundlegenden Eigenschaften und Tendenzen des – äusserst komplexen Phänomens Krieg kennt und seine Entscheidungen – auch unter schwierigsten Bedingungen – auf diese Kenntnisse gründet. Ziel des Buches ist nach den Worten von Prof. Souchon die Beseitigung des gravierenden Defizits im strategischen Denken mit Hilfe des Lehrgebäudes von Clausewitz.  

Dem Autor gelingt es dabei wie bereits in der Erstauflage hervorragend, die wesentlichen Theorien von Carl von Clausewitz darzulegen und zu erläutern. Von besonderem Wert erweist sich dabei das Kapitel über die Kernbegriffe, welche Clausewitz verwendet, nämlich Politik, Strategie, Militärstrategie (bei Clausewitz mit Kriegsplan bezeichnet) sowie Krieg. Dies ist umso verdienstvoller, als sowohl der Umfang als auch die Sprache von Clausewitz viele potenzielle Leser abschrecken und – es sei auch offen gesagt – schlicht überfordern.

Der zentrale Begriff Krieg, für den bis heute keine befriedigende Definition formuliert werden konnte, ist bei Clausewitz Ausgangspunkt seiner Reflexionen. Als Wesensmerkmal weist Clausewitz auf dessen Chamäleon-Natur hin, das heisst, seine sich stets verändernde Erscheinung, von Prof. Souchon träfe als “mäandrische Veränderung” bezeichnet. Aufbauend auf dieser zentralen Erkenntnis entwickelt Clausewitz ein Gedankengebäude, das den Krieg auch in seiner heutigen Form fass- und begreifbar machen.

Über Prinzipien und Theoreme von Clausewitz existiert heute eine uferlose Sekundärliteratur. Demgegenüber setzt sich nur ein sehr kleines Segment der gegenwärtigen Literatur, darunter das vorliegende Werk, mit den tiefsinnigen Erkenntnissen von Carl von Clausewitz auseinander, um damit die Kriege des 21. Jahrhunderts zu verstehen. Zu erwähnen ist dabei auch das Buch von Harry Summers mit dem Titel On Strategy, in welchem Summers die Niederlage der USA in Vietnam basierend auf den Lehren und Erkenntnisses von Clausewitz analysiert.

Oftmals bezwecken die Autoren der heutigen Kriegsliteratur mit meist zufällig ausgewählten (und bisweilen geradezu grotesk verzerrten) Zitaten aus dem Werk Vom Kriege primär, vom herausragenden Ruf von Clausewitz mitzuprofitieren.

Zu Recht hält Prof. Souchon fest, dass grosse Strategen nicht geboren werden; ihr Wissen und Können sind vielmehr die Folge einer intensiven geistigen Auseinandersetzung mit der Theorie des Krieges in Verbindung mit praktischen Erfahrungen. So zeichnet sich das militärische Genie insbesondere durch umfassende Kenntnisse der Kriegsgeschichte und der Kriegstheorie aus. Napoleon beispielsweise war äusserst belesen und führte einen Teil seiner Bibliothek sogar auf seinem Russlandfeldzug von 1812 mit.

Prof. Souchon kommt nicht überraschend zum Schluss, dass die Kriegserscheinungen des 21. Jahrhunderts nur mithilfe der Erkenntnisse von Clausewitz zu ergründen seien. Er wendet sich indessen in wohltuender Weise sowohl gegen eine glorifizierende Übernahme der Clausewitz-Aussagen als auch gegen deren unreflektierte Ablehnung.

In didaktischer Hinsicht zeichnet sich Prof. Souchons Werk durch einen geschickten Aufbau aus. Beginnend mit der Terminologie der zentralen Begriffe, nämlich Politik, Strategie, Militärstrategie und Krieg, beschreibt er das kriegerische Werden Europas, die Strategische Lage im 20. Jahrhundert, und die Zerstörung der europäischen Friedensordnung durch Russland sowie der Angriff der Hamas gegen Israel am 7. Oktober 2023.

Weiter beschreibt der Autor die Lage Preussens zu Beginn des 19. Jahrhunderts sowie das Leben und Wirken von Carl von Clausewitz in seiner Zeit und in seinem kriegerischen sowie philosophischen Umfeld. Hier wäre eine vertiefte Auseinandersetzung mit der napoleonischen Kriegsführung und dem Genie Napoleons wünschenswert gewesen, war doch Napoleon, den Clausewitz als Kriegsgott bezeichnete, zentrales Vorbild und überragende Inspirationsquelle für sein Werk Vom Kriege. Ebenso wäre gerade mit Blick auf das Erstarken von China ein kurzer Hinweis auf das Werk von Thukydides (Der peloponnesische Krieg) hilfreich gewesen.

Einen breiten Raum nehmen im Werk die Grundzüge der Clausewitzschen Theorien ein, nämlich die Wunderliche Dreifaltigkeit, Zweck-Ziel-Mittel-Relation, Friktionen, Wahrscheinlichkeiten und Zufälle, Moralische Grössen des Feldherrn und die kriegerischen Tugenden des Heeres. Unter dem Titel Einzelaspekte der Theorie befasst sich der Autor insbesondere mit dem Verhältnis der Politik zum Instrument des Krieges und dem Primat der Politik. Im Kapitel Krieg im 21. Jahrhundert befasst sich der Autor insbesondere mit dem Krieg Russlands in der Ukraine und der Hamas-Terroristen gegen Israel. Den überraschenden Kollaps des Assad-Regimes in Syrien im Dezember 2024 konnte der Autor dagegen nicht mehr verarbeiten, weil dieses Ereignis erst nach der Durchlegung erfolgte. Weiter zeigt der Autor die Funktionsweise der kollektiven Sicherheitsstrategien der UNO, EU und der Nato und deren Grenzen auf. In letzten Teil präsentiert der Autor die Anwendung der Clausewitz-Theorie am Beispiel Afghanistankrieg, Irakkrieg 2003, Libanonkrieg 2006, dem iranischen Angriff auf die USS Vincennes 1988 im Golf von Hormuz, welches in der Folge versehentlich einen Airliner mit 290 Passagieren an Bord abschoss, sowie die Operation ANACONDA 2002 in Afghanistan, bei welcher ein irrtümlich als feindfrei beurteiltes Hochplateau für eine Landung alliierter Kampfverbände benutzt wurde, die nach der Landung unter massives und verlustreiches Feuer gerieten.

Verdienstvoll ist der wiederholte Hinweis des Autors auf den unschätzbaren Wert des Werkes von Clausewitz auch für grosse Wirtschaftsunternehmen. Zu Recht weist er darauf hin, dass die Substanz der Strategietheorie von Clausewitz weit über den sicherheitspolitischen Bereich hinauseiche und auch für Auseinandersetzungen von Wirtschaftskonzernen im Kampf um Märkte oder gegen feindliche Übernahmen ebenso wie für die Entwicklung einer werteorientierten Managementkultur innerhalb grosser Unternehmen zutreffe. Er kommt damit zum gleichen Schluss wie Fredmund Malik, Titularprofessor für Betriebswirtschaftslehre mit besonderer Berücksichtigung der Unternehmungsführungslehre der Universität St. Gallen, der dazu schrieb:  „Das Werk von Clausewitz gehört zum Besten, was wir an Literatur über das Management von Organisationen und über die obersten Führungsaufgaben haben.“

Dem interessierten Leser bietet der Autor einen sehr hilfreichen Text zum Selbststudium der Strategie anhand der Theorie von Clausewitz. Damit erweist sich sein Werk als einzigartig und damit als äusserst verdienstvoll für die Förderung und Vertiefung des strategischen Denkens, wofür dem Autor grössten Dank und Anerkennung gebührt.

Die Auseinandersetzung mit dem Phänomen Krieg ist und bleibt ein mühevolles Unterfangen, was sogar Clausewitz selber schreibt: “Wer, von inneren Kräften angeregt, sich ein solches Werk vorsetzen will, der rüste sich zu dem frommen Unternehmen mit Kräften wie zu einer weiten Pilgerfahrt aus. Er opfere Zeit und scheue keine Anstrengung, er fürchte keine zeitliche Gewalt und Größe, er erhebe sich über eigene Eitelkeit und falsche Scham, um nach dem Ausdruck des französischen Kodex die Wahrheit zu sagen, nichts als die Wahrheit, die ganze Wahrheit.”(2/6).

Prof. Souchons Werk erleichtert diese Pilgerfahrt ganz erheblich.

Diese Buchbesprechung hat verfasst: Matthias Kuster, Milizoffizier (Oberst i Gst), selbständiger Rechtsanwalt in Zürich, Mitglied des internationalen Instituts für Strategische Studien (IISS) in London und Präsident der Clausewitz-Gesellschaft, Sektion Schweiz. Er vertritt seine persönliche Auffassung.

 

 

 

Clausewitz-Gesellschaft e.V.
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